Tag 8 - Glaskogen

Den ersten Morgen auf Platz 9 im Glaskogen starten wir um 10:30 Uhr mit Kaffee und Müsli.

Hier noch ein paar Eckdaten zum Glaskogen. Der Glaskogen (Glänzender Wald) ist ein ca. 28.000 Hektar (etwa 1/3 des Kreises Verden) großes, wenig besiedeltes Naturreservat Mittelschwedens, nordwestlich des großen Vänern-Sees zwischen Arvika und Arjäng gelegen. Der Glaskogen ist ein ausgeprägtes Wildnisgebiet mit vielfältiger Fauna und Flora und gehört zu den schönsten Landschaften der Provinz Värmland. Für Kanuten stellen die beiden großen Seen Övre Gla und Stora Gla, die zahlreichen kleineren Seen am Rande und der angrenzende Glafsfjorden ein schönes Kanurevier mit vielfältigen Paddelmöglichkeiten dar.
Bereits am gestrigen Abend haben wir uns für eine Tour durch die Seen im Westen des Parks entschieden. Um 11:30 Uhr startet unsere Tour mit unserem beladenen Kanu direkt vom Tomminator. Doch bevor wir das erste Wasser sehen liegt erstmal eine ca. 4.000 Meter lange Portage von Lenungshammar westwärts vor uns. Hierbei überwinden wir insgesamt ca. 100 Höhenmeter. Die ersten 3.000 Meter legen wir auf einem gut ausgebauten Kiesweg, der gleichzeitig die Ost-West-Verbindung für Fahrzeuge darstellt, zurück. Danach geht es nach rechts weg in einen sandigen Waldweg, auch hier können wir AluS noch auf dem Kanuwagen den steilen Weg hinauf ziehen oder schieben; ein wirklich schweißtreibendes Unterfangen. Die letzten 500 Meter zur Einsatzstelle in den Stora Ristjänen sollten nun aber in echte Arbeit ausarten. Auf eine Beförderung auf dem Kanuwagen ist auf dem steilen und engen Trappelpfad mitten durch den Wald nicht mehr zu denken. Daher müssen wir diesen Weg auch vierfach zurücklegen; erst ist das Gepäck an der Reihe, danach wird AluS durch den Wald getragen. Die komplette Portage absolvieren wir in insgesamt 1,5 Stunden – wahrscheinlich wieder Bestzeit!
Sven ist beeindruckt von der ganz anderen Seite, die der Glaskogen hier von sich zeigt und freut sich nun darauf endlich aufs Wasser umzusteigen. Während der Stora Gla am Vortag noch mit 34,3 qkm und 65 Meter Tiefe fast ein Meer darstellte, geht es hier in wesentlich kleineren Maßstäben zu. Zwar kommen die drei zusammenhängenden Seen auf beachtliche 7 km Länge aber oft ist es durch die Breite einem Flusslauf ähnlicher.
Gemütlichen paddeln wir bei sonnigen 21 Grad durch die wunderschöne Natur und genießen die Ruhe auf dem See. Nach der Hälfte der Wasserstrecke gelangen wir über einen Brückendurchlass in den Lelången. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir den Lagerplatz 31 und entschließen hier unser Basislager zu beziehen. Der Lagerplatz bietet eine Windschutzhütte mit großer Feuerstelle, incl. Feuerholz, und einem Plumpsklo.
Nachdem wir einen geeigneten und für Sven extra weichen Zeltplatz gefunden haben verbringen wir den Nachmittag mit Sonnenbaden und dösen. Am Abend brechen wir dann nochmal zur Erkundung des Lelången auf. Zuerst fahren wir eine tiefe Bucht nördlich von uns ab und beobachten die untergehende Sonne am gegenüberliegenden Ufer. Auch der Raubfisch wird hier nun aktiv und bringt das Wasser „zum bodeln“. Danach fahren wir wieder am Lagerplatz vorbei bis an das Südende des Sees und schauen uns die Wasserpassage des Wanderweges an. Hier liegt an jeder Uferseite des Lelången ein einfaches Ruderboot. Als Wanderer kann man nun mit einem Boot übersetzen, bringt danach das Boot mit dem zweiten zurück und setzt in Boot 2 endgültig über den See.
Mittlerweile wird es schon recht kalt auf dem See. Nach zwei Stunden fahren wir zurück zum Lagerplatz. Leider können wir aufgrund der Trockenheit und dem damit verbundenen absoluten Feuerverbot den Abend niccht am Lagerfeuer ausklingen lassen.
Dafür entschädigt uns das das perfekte Panorama an der Westklippe unseres Lagerplatzes.