Norwegen & Schweden 2025
Part 6 - Vom stillen Örtchen nach Svolvær
-
Zugriffe: 131
Von stillen Örtchen mit Aussicht bis Livemusik im hohen Norden
Ausgeschlafen und noch leicht berauscht vom Nordlicht, starten wir in einen neuen Reisetag. Unser Ziel: Svolvær, das charmante Zentrum der Lofoten. Die Straße windet sich entlang zerklüfteter Küsten, über schmale Brücken und durch kleine Fischerdörfer – Norwegen zeigt sich erneut von seiner filmreifen Seite.

Doch bereits nach wenigen Kilometern werden wir jäh aus unserer Straßenromantik gerissen: Am Wegesrand entdecken wir – kein Witz – eine gläserne Toilette. Vollverglast. Mitten in der Natur. Wie aus einem Architekturmagazin. Ein stilles Örtchen mit Panoramaausblick, bei dem man nicht weiß, ob man zuerst staunen oder schmunzeln soll.

Selbstverständlich halten wir an – nicht nur aus Neugier, sondern auch aus biologischem Interesse. Innen alles topmodern, sauber, mit Seeblick und dem dezenten Gefühl, von der Bergwelt beobachtet zu werden. Nur in Norwegen kann sogar ein Toilettenstopp zum landschaftlichen Erlebnis werden. Der englische Telegraph hat diese norwegische Toilette zum schönsten stillen Örtchen der Welt gekürt. Unglaublich!?

Weiter ging es in Richtung Süden Richtung Sortland. Diesmal fuhren wir über die beeindruckende Brücke, die wir bereits auf der Hintour gesehen haben und kreuzen hierbei auch dir Hurtigruten. Der Plan war es die Lofoten, nicht über die Hauptverkehrsroute, der E10 zu erreichen, sondern über die kleine Insel Hadseløya und die Fähre von Melbu nach Fiskebøl. Beim Erreichen des Parkplatzes trafen wir auf einen Stau und fragten uns, wo dieses ganzen Autos herkommen. Die Fähre stand mit offenem Maul, die ganze Zeit im Hafen und nichts, absolut garnichts bewegte sich vorwärts.

Ein deutscher Camper dreht bereits ab. Sven reagiert schneller als der Fährdienst und bremst ihn beherzt: „Was ist hier los?“ Die Antwort: technischer Defekt, keine Überfahrt – und die vorherige Fähre war ebenfalls ausgefallen
Wir checkten sofort auf der norwegischen Seite www.torghatten.no und sahen, dass alle Fahrten des Tages abgesagt waren. Das technische Problem schien damit wohl ein größeres zu sein. Was blieb uns anderes übrig – statt 44 Minuten Fähre waren jetzt 2 Stunden Fahrt mit Siggi angesagt. Endlich auf den Lofoten angekommen ging es schnurstracks nach Svolvær. Dort buchten wir uns einen Platz am Automaten in Svolvær Bobilpark. Der Stellplatz liegt direkt am Wasser nur wenige Hundertmeter vom Stadtkern entfernt.
Die Lofoten sind, wie einige andere Teile der norwegischen und portugiesischen Atlantikküste bekannt für ihren Stockfisch. Allgegenwärtig sind die großen Holzgestelle auf denen Ende Juni – allerdings nur noch sporadisch - Kabeljau hängt. Wir mussten nicht lange überlegen und fanden uns in grandioser Atmosphäre im Wintergarten des Bacalao wieder. Ein Restaurant, benannt nach einer Zubereitungsart des Stockfisches, die vor allem in Spanien, Portugal und Norwegen ein traditionelles Gericht darstellt. Natürlich fiel die Wahl im Bacalao auf zweimal Bacalao mit norwegischen Hefeweizen. Ja, beides können die Norweger.
Für den Abend wollen wir noch ein wenig ins nordische Nachtleben eintauchen. Erst ein Drink im „Telegrafen“, dann geht's weiter ins Styrhuset Pub – Livemusik, Bier, gute Stimmung. Besonders erwähnenswert: der Ananas-Lakritz-Schnaps. Gewöhnungsbedürftig? Vielleicht. Unvergesslich? Ganz sicher.

Mal was ganz anderes auf dieser Reise. Ein fantastischer Abend in der Hauptstadt der Lofoten.
Comments
- No comments found

Leave your comments