Norwegen & Schweden 2025
Part 7 - Teufelstor und Ziegenwurf
-
Zugriffe: 134
Teufelstor und Ziegenwurf – Svolværs himmlisch-höllische Höhen
Der Plan für heute: die Wanderung zur Djevelporten – dem „Teufelstor“, einem spektakulären Felsblock, der eingeklemmt zwischen zwei Felswänden liegt. Laut Wetterbericht sollte der nächtlich angefangene Regen gegen Nachmittag aufklaren.
Als wir gegen 17:00 Uhr den Stellplatz verließen sah man davon allerdings noch nicht besonders viel.
Bevor wir jetzt in die dunklen Wolken steigen, entschlossen wir uns für die Rundtour auf dem Midnattsolveien (Mitternachtssonnenstraße) einer kleinen Küstenstraße im Norden der Lofoten. Diese Tour stand ohnehin auf unserem Plan, fiel aber durch die ausgefallene Fähre erstmal flach. Knapp eineinhalb Stunden geht es auf dem 75 Kilometer langem Abschnitt durch malerische Landschaften. Zur Rechten das Meer mit weißen Sandstränden und dann wieder schroffen Felsen und zur linken die nördlichen Gipfel der Lofoten. Eine Ecke schöner als die andere. Kilometer für Kilometer wird das Wetter besser – und wir genießen diese Entscheidung in vollen Zügen.

Auf den letzten Kilometern zurück nach Svolvær reißt der Himmel endlich komplett auf und wir können unser Glück kaum fassen. Noch schnell ein paar Frischwaren in Svolvær aufgefüllt und schon stehen wir auf dem Parkplatz am Fuße des Berges Fløya - – dem Startpunkt zur Djevelporten.
Hingegen der vorab gelesenen Berichte über den Schwierigkeitsgrad der Tour hat sich hier vieles verändert. Der Weg besteht – bis auf den Mittelteil – mittlerweile aus einer Steintreppe. Daher kann man den Großteil des Weges bis zum Teufelstor wohl als leicht einstufen.

Trotzdem ist auf der teils steilen Treppe Trittsicherheit gefordert und Oberschenkel, Waden und das Herz werden maximal angesprochen. Die vorwärts gelaufenen Meter werden fast identisch auch in Höhenmeter umgesetzt. Links der Gipfel des Blåtind, rechts der Gipfel des Fløyer und hinter uns ein wahnsinniger Ausblick auf Svolvær. Mit jedem Schritt eine neue Höhe und damit ein neuer Ausblick.
Während einer kurzen Verschnaufpause hören wir Rufe und sehen einige Kletterer an den Steilwänden der Svolværgeita (Svolvær-Ziege). Der Sage nach warf ein streitender Troll eine Ziege nach Svolvær. Ihre beiden Hörner bilden einen markante Doppelgipfel der über 500 Meter über Svolvær aufragt und auch auch vom Meer aus nicht zu übersehen sind. Ein Eldorado für Kletterer,wie wir hören und sehen können.
Auf rund 450 Metern über dem Meer erreichen wir den Djevelporten. Der zwischen zwei Felswänden eingeklemmte Felsblock wirkt surreal – wie ein Portal in eine andere Welt. Warum man ihn „Teufelstor“ nennt? Spätestens jetzt wird das klar. Höllentor würde auch passen. Es ist zwar schön, aber auch sehr endlich, wenn man durchlaufen würde. Wirklich imposant.

Ohne dass nun die Frage laut gestellt wurde, muss hier jeder wohl mal schnell mit sich selbst klären, ob man nun wirklich unbedingt da oben auf das Teufelstor klettern muss. Klar! Muss man! Aber garantiert ohne Faxen machen! Das fällt dem einen leichter und dem anderen schwerer.
Zum wiederholten Mal auf dieser Tour: Ein unglaubliches Erlebnis! Nachdem wir den Moment und die Aussicht in allen Zügen ausgekostet haben, machen wir uns an den Abstiegt. Die monotonen Stufen verlangen dabei jetzt „nur“ noch hohe Konzentration. Die unbefestigte Passage ist dagegen schon recht anspruchsvoll. Unten angekommen haben wir wieder dieses Gefühl: Erschöpft, aber überglücklich!
Nun fehlt uns nur noch ein geeigneter Stellplatz. Ein Blick auf die Wetterapp zeigt uns, dass hier oben nicht mehr viel zu holen ist. Morgen ist der letzte gute Tag – mit stolzen 13 Grad - auf den Lofoten – danach: Dauerregen und Temperatursturz.
Von Anfang an haben wir beschlossen unsere Route auch vom Wetter abhängig zu machen. So beschließen wir das morgige Wetter mit einer Abschlusstour auf den Lofoten zu krönen. Die Wahl viel zwischen dem Reinebringen - wieder eine Treppentour mit Ausblick auf den Ort Reine - oder dem Ryten (dazu folgt später noch ein weiterer Bericht).
Nach ein paar Minuten Recherche ist uns beiden klar: Es wird der Ryten. Dazu fahren wir Richtung Südlofoten. Die Aussicht von der E10 wird immer schöner. Vorbei an den Surfer-Nordstränden finden wir nach 100 Kilometern und 2 Stunden Fahrt einen idealen Stellplatz. Er liegt direkt an einer der Brücken vor Fredvang in unmittelbarer Nähe des Ryten. Mit traumhaftem Blick auf den Fjord.

Comments
- No comments found

Leave your comments