Part 10 - Stromschnellen, Ostküste und Schweden-Pause
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Ein neuer Morgen, ein neues Naturspektakel

Der Vindelälven tost, als würde er den Tag für uns eröffnen. Unser Campervan Siggi steht am Rand eines Waldweges, kaum zehn Meter vom Ufer entfernt. Während wir frühstücken, spielt sich draußen ein grandioses Schauspiel aus rauschendem Wasser, Sonnenlicht und sattgrünem Uferwald ab – frühstücken mit Panoramabühne.

Das Naturschutzgebiet Mårdseleforsen ist wie gemacht für einen kleinen Entdecker-Ausflug. Es besteht aus vielen kleinen Inseln, die durch Hängebrücken miteinander verbunden sind – das ergibt mehrere Kilometer Wanderwege, die wir neugierig erkunden. Nach den Trails der letzten Tage muss man dies wohl als Frühstücksspaziergang bezeichnen, trotzdem lässt die Natur keine Wünsche übrig.

 

Gleich am Anfang überqueren wir eine lange Hängebrücke, die über eine große Stromschnelle des Vindelvälen gespannt ist. Der Pfad schlängelt sich über Felsen, Waldboden und Holzstege, stets markiert mit roten Wegzeichen an Bäumen, Steinen oder Pfosten. Zwischendurch gibt es die ein oder andere wackelige Hängebrücke, die es zu überqueren gilt. Es gibt hier unzählige Feuerstellen und Rastplätze.

Auf seinem Weg in die Ostsee teilt sich der Fluss hier in bis zu 5 Arme. Drei davon versuchen sich in Wassermenge und Lautstärke jeweils zu überbieten. Aber auf der anderen Seite entdecken wir noch zwei weitere Arme die sich über mehrere Becken ganz gemütlich flussabwärts bewegen. Ein wirklich schöner Ort!

Unbedingt erwähnt werden muss, dass unsere Wetterflucht voll und ganz aufgegangen ist. Das Thermometer zeigt hier rekordverdächtige 20 Grad an und die Sonne lacht uns auch wieder an. Wir entscheiden, die Rückreise in kleinen Etappen zu gestalten – weniger Strecke, mehr Erleben. Nur 320 Kilometer später landen wir im beschaulichen Küstenstädtchen Härnösand und checken auf dem Campingplatz ein. Hier schmeißen wir mal wieder den Dutch Oven an. Es gibt einen asiatischen Gemüsetopf mit Hähnchen und Kokosmilch.

Der nächste Tag beginnt in klassisch schwedischer Manier: Kanelbullar (Zimtschnecke) und Kaffee im Zentrum von Härnösand.

Danach geht es auf die nächste Kurzstrecke – 330 Kilometer bis in den Nationalpark Färnebofjärden, wo wir einen Stellplatz auf dem Campingplatz „Schwedenpause“ wählen. Dieser kleine Platz, direkt am Ufer des Dalälven wird von einem Schweizer Paar betrieben. Mit einer Seelenruhe herrscht hier ein besonderes Level der Entschleunigung. Wirklich ein Geheimtipp!

Die Betreiberin, Pascale Caroline Walder, bietet als Coach und Bewegungstherapeutin Workshops zur inneren Balance, Gelassenheit und Achtsamkeit an. Leider fehlt uns dafür diesmal die Zeit – aber der Spirit dieses Ortes überträgt sich auch so.

Der Tag endet mit einem schwedischen Bier am Grill, einem neuen Temperaturrekord (22 Grad!) und der Erkenntnis: Manchmal braucht es keine Superlative, nur den richtigen Ort zur richtigen Zeit.

 

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