Norwegen und Schweden
Tag 3 - Gletscherwanderung
Für heute haben wir um 11:45 Uhr übers Internet unter ...
www.jostedalen-breforarlag.trekksoft.com die Blaueistour für 660 NOK pro Person gebucht. Es geht auf den zurzeit bedeutendsten Auslassgletscher Nigardsbreen vom Jostedalsbreen, Europas größten Festlandsgletscher.
Bevor es losgeht nehmen wir noch ein gemütliches Frühstück mit Blick auf den Lusterfjord ein und verpacken unser Tagesgepäck.
Man erreicht die Gletscherzunge über die Rv55 und biegt zwischen Sogndal und Luster, bei der Gemeinde Gaupne ins Jostedalen ab. Vom Campingplatz DalsØren fuhren wir 48 km bis zum Breheimsenteret. Hier hätten wir Tommi – ab heute in Tomminator umgetauft – abstellen und loslaufen können. Man spart sich so die Mautgebühren in Höhe von ca. 7 Euro und 45 Minuten Gehweg; verzichtet allerdings auf einen recht lohnenswerten Trail durch das Moränental des Gletschers.
Wir fuhren direkt zum Ausgangspunkt der Gletscherwanderung zum Parkplatz am Nigardsbrevatnet. Nach einer kurzen Einweisung bekommt jeder Teilnehmer Steigeisen, Eispickel und Handschuhe. Unsere Gruppe bestand aus 17 Teilnehmern. Der einheimische Gletscherführer Lars erklärte uns, dass wir nach der Bootstour – ersetzt eine ca. 45 minütige Wanderung (im Preis inklusive) – in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Eine führt er selbst, die andere wird von dem erfahrenen japanischen Bergführer Nico geführt, der bereits viele 8.000er u. a. auch Touren auf dem Mount Everest geführt hat. Wir kommen in Nicos Gruppe und sind dadurch in vollkommener Sicherheit – O-Ton Lars.
Am Fuße der Gletscherzunge legten wir die Klettergurte mit Karabinerhaken an. Nach dem Anlegen der Steigeisen und einer kurzen Einweisung von Nico auf Englisch, beginnt die Gruppe mit dem Einstieg ins Eis. Wir wurden an den beiden letzten Positionen in der Seilschaft eingeklinkt. Vom Veranstalter waren überall Treppen ins Eis geschlagen, über die wir rasch an Höhe gewinnen. Insbesondere am Anfang taten sich viele Fotomotive auf, insbesondere beim Wandern durch die Gletscherspalten.
Weiter oben wird das Eis flacher und das Gehen einfacher. Ab dann geht es über Gletscherspalten und an kleinen Wasserfällen vorbei. Insgesamt waren wir 4 Stunden im bzw. auf dem Eis. Der Abstieg, fast noch anstrengender als der Aufstieg, führt einige Teilnehmer an die Grenzen. Trotzdem scheint unsere Gruppe sehr fit und ermöglicht uns sowie unseren beiden Gletscherführern eine anspruchsvolle und sportliche Tour – ganz unter dem Motto „auch mal was für ein Trainingslager“!
Auch Sebastian, der schon mehrfach an dieser und anderer Gletscherzungen war, bestätigt dass nicht nur die Besichtigung der Zunge von unten, sondern die Blaueistour - also das Komplettpaket unbedingt wahrgenommen werden sollte.