Tag 9 - Ponta Delgada

Mitten im Atlantik zwischen Nordamerika und Europa, ...

760 Seemeilen von Lissabon und 2110 Seemeilen von New York entfernt gibt es drei Inselgruppen vulkanischen Ursprungs, die das Archipel der Azoren bilden. Einige Forscher bezeichnen die Azoren als Reste des sagenhaften Kontinents „Atlantis“. Unser Dampfer hat allerdings erstmal drei Stunden Verspätung aufgrund des hohen Seegangs.
Um 12:00 Uhr erreichen wir Ponta Delgada auf Sao Miguel. Wir hatten bereits im Vorfeld einen Ausflug mit Sepp „Josef Steininger“ von Azoren Travel Experts (www.azorestravelexperts.com) gebucht. Trotz der großen Verspätung wurde der Ausflug von Sepp, wie im Vorfeld besprochen, durchgeführt; ein großes Dankeschön dafür. Die Tour war top organisiert; wir wurden direkt am Schiff abgeholt; im Bus lag für jeden Teilnehmer eine Flasche Wasser, ein Reiseführer und eine Karte mit der eingezeichneten Tour bereit. Außerdem gelang es Sepp immer wieder die touristischen Attraktionen so anzufahren, dass keine „Aida-Busse“ und somit auch keine großen „Touristenströme“ vor Ort waren. Unsere Tour auf Sao Miguel startet in westlicher Richtung. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir den ersten Aussichtspunkt und haben einen traumhaften Blick auf die Westküste. Weiter geht’s zum Lagoa do Canario, dem ersten Kratersee. Auch wenn das Eingangstor zum See geschlossen ist (die Öffnungszeiten sind lediglich von montags bis freitags) kennt Sepp einen Zugang zum Kratersee. Wir genießen die üppige grüne Naturlandschaft. Als nächstes steht der wohl schönste Aussichtspunkt mit Blick auf den Lagoa das Sete Cidades auf dem Programm. In einem Krater mit einem Umfang von 12 km befinden sich die zwei Seen, der Lagoa Verde (grüner See) und der Lagoa Azul (blauer See). Die stillen Seen, die zum Kontrast zu den steilabfallenden Hängen mit lieblichen Hortensienhecken eingerahmt sind, bilden eine faszinierende Landschaft. Auf dem Grund des Kraters liegt der Ort Sete Cidades, mit eigenartig gebauten Häusern im einheimischen Stil.
In Sete Cidades nehmen wir uns Zeit für einen kurzen Stopp in einem Cafe auf einen „Meo de lait“ bevor es weiter geht zum nächsten Aussichtspunkt „Ponte do Escalvado“. Von hier aus haben wir einen herrlichen Rundblick auf die Westküste und die ganze Gegend von Mosteiros.
Am späten Nachmittag geht es zu einer Likörfabrik „Mulher de Capote“ in Ribeira Grande. Der Anis-Likör war dermaßen lecker, dass wir uns dazu entschließen eine Flasche mit an Bord zu nehmen. Einige unser fürsorgepflichtigen Mitreisenden waren besorgt, ob wir diese Flasche mit nach Hause bekommen; da diese Medizin allerdings nur für den nächsten Wellengang auf dem Schiff bestimmt war, konnten wir diese Sorgen nicht nachvollziehen. Auf dem Weg zum Lagoa do Fogo machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp an der Caldheira Velha, eine im Wald liegende Fumarole, die von vielen Grünpflanzen unter anderen von Baumfarnen umgeben war und in der ein aufgestauter Fluß zum Baden einlud. Unser letzter Aussichtspunkt war ein Blick auf den Lagoa do Fogo, der auf dem Grund eines erloschenen Kraters liegt und von dichtem Grün umgeben ist. Wir hatten Glück und konnten einen traumhaften Blick auf den See genießen, bevor dieser wieder im Nebel versank. Es war bereits dunkel, als wir zurück nach Ponta Delgada fuhren.
In Ponta Delgada ließ es sich Sepp nicht nehmen und machte mit uns noch eine kleine Stadtführung, obwohl dieses nicht mehr auf dem Programm stand. Ein toller Tag auf den Azoren geht zu Ende und wir haben gelernt, dass die Azoren nicht nur ein Wetterphänomen sind, sondern eine wunderschöne Inselgruppe, die einen Besuch Wert ist.
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